Masking
Masking beschreibt die Bemühungen des Autisten, als "normal" wahrgenommen zu werden.
Besonders die sogenannten hochfunktionalen oder wenig hilfebedürftigen Autisten lernen früh, sich gesellschaftlich anzupassen und das nicht angemessene Verhalten zu unterdrücken.
Ganz vage vergleichen kann man das mit dem sich anders geben wenn man in einem fremden Umfeld ist, wie beispielsweise in der Schule oder auf der Arbeit - denn dort kann, darf oder traut sich niemand sich so zu geben, wie man wirklich ist.
Masking geht aber noch einen entscheidenden Schritt weiter: Die "Maske", das so tun als ob man normal wäre, findet 24/7 an 365 Tagen im Jahr statt. Besonders bei Autisten, die erst im Erwachsenenalter erfahren, dass sie neurodivers sind, haben meist keine Ahnung, dass sie den ganzen Tag maskieren und wundern sich oft, warum "normale" Interaktionen mit Menschen ihnen so viel Kraft kosten. Warum allen anderen das Leben scheinbar leicht fällt und sie selbst gefühlt das Doppelte, wenn nicht das Dreifache, leisten müssen, um bestimmte Dinge zu erreichen oder auf eine gewisse Weise erscheinen zu lassen.
Masking kostet Kraft und ist, auch wenn es hier widersprüchliche Stimmen und Meinungen gibt, für viele Autisten notwendig zum existieren oder funktionieren. Besonders, wenn sie in einem Umfeld leben, in dem es durchaus gefährlich für das eigene Leben sein könnte, sich zu zeigen, wie man wirklich ist.
Ob das nun an dem Land liegt in dem man lebt, der Hautfarbe, dem Glauben oder dem Geschlecht, dem Umfeld wie Arbeit oder Schule, es gibt zahlreiche Gründe "normal" wirken zu müssen.
Gerade für Autisten ist Mobbing ein Thema. Oder Bestrafungen im familiären Umfeld. Daher gewöhnt der Autist sich schon sehr früh an, sein echtes Selbst zu unterdrücken oder abzumildern, eine Rolle zu spielen, die in das Umfeld passt.

Quelle: Life in an Autism World (Facebook)
