Mögliche Ursachen
Zurzeit werden einige mögliche Ursachen und Auslöser des Autismus erforscht. Allgemeinhin wird anerkannt, dass genetische Faktoren und Umweltfaktoren eine Rolle spielen.
Allerdings war im Jahr 2022 noch kein genetischer Biomarker bekannt, der klar mit Autismus in Verbindung steht.
Erforscht werden zurzeit biologische Erklärungsansätze, genetische Faktoren, eine atypische Konnektivität der Nervensynapsen im Gehirn und diverse Umwelteinflüsse.
Ein biologischer Erklärungsansatz ist, dass während des Wachstums des Hirns im Mutterleib die Anatomie und die Funktion des Gehirns anders ausgebildet werden. Besonders werden hier (aber nicht ausschließlich) Abweichungen in der Embryonalentwicklung erforscht.
In den Jahren 2021 und 2022 konnte in unabhängigen Studien nachgewiesen werden, dass die Region Gyrus parahippocampalis die wichtig für die Empathie-Prozesse ist, im Vergleich zu nicht autistischen Menschen stark vermindert ist.
Mittlerweile hat man im genetischen Bereich bereits 2011 103 Gene und 44 Genorte als mögliche Beteiligte in den entwicklungsbedingten Abweichungen identifiziert. Man geht davon aus, dass noch einige mehr entdeckt werden.
Die Vielzahl der möglichen beteiligten Gene und die zahllosen Kombinationsmöglichkeiten liefern hier auch eine Erklärung, warum Autismus ein so breites Spektrum bietet.
Außerdem hat sich in etwa 2010 herausgestellt, dass sich bei den bereits länger bekannten erblichen Veränderungen vor allem im Autismus submikroskopische Veränderungen der Chromosomen eine Schlüsselrolle abzeichnet. Hierbei geht es um die sogenannte Kopienzahlvariation. Sie entstehen bei der Bildung der Eizellen bzw. Spermien, da hier Zellen entweder ein Duplikat sind oder ein Fehlen einer Varianz vorkommt. Die Elternteile können es mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% weitergeben. Dadurch sei es möglich, dass eine Abweichung, die Autismus auslöst, auch bei großen Familien entweder nur ein Kind betreffen oder dass es mehrere Familienmitglieder über verschiedene Generationen hinweg betrifft.
Bei der atypischen Konnektivität wurde in diversen Forschungen herausgefunden (per MRT), dass bestimmte Areale des Gehirns im Gegensatz zu nicht-autistischen Kontrollpersonen weniger Aktivität vorlag, in anderen Bereichen allerdings mehr.
Oft werden zwar auch Umwelteinflüsse während der Schwangerschaft (Impfstoffe oder Quecksilber) Ursache für vorliegenden Autismus genannt, aber keine dieser Ansätze konnte bisher bestätigt werden.
Dafür wurde aber mehrfach Impfen als Ursache für Autismus widerlegt.
Abschließend lässt sich sagen, dass bisher keine gesicherten Ursachen für Autismus bekannt sind, einige Forschungsansätze allerdings vielversprechend sind, die Ursache ausfindig zu machen.
Nichtsdestotrotz bleibt Autismus eine angeborene neuronale
Veränderung im Gehirn und ist damit nicht heilbar.
(Quelle: www.wikipedia.de Autismus)
